4:0 Sieg gegen Köln zum Abschluss der Hinrunde
SGS begeistert Fans und macht einen großen Sprung in der Tabelle
Was für ein Freitagabend im Februar 2023. Optimale Bedingungen für dieses Jahreszeit im Stadion an der Hafenstraße. Ein bestens aufgelegtes Publikum und eine entfesselnd spielende SGS, die nach dem 6:0-Derbysieg beim MSV Duisburg im Aufwind bleibt und den 1. FC Köln mit 4:0 im ersten Spiel des Jahres 2023 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wieder nach Hause schickte. Gästetrainer Sascha Glass hatte sich das so nicht vorgestellt, weil er seiner Mannschaft in der Pressekonferenz attestierte, gut vorbereitet gewesen zu sein. Letztendlich hatte sein Team dem furiosen Auftritt der SGS nichts entgegen zu setzen. Dabei fing eigentlich alles ganz anders an...
Köln begann „sichtbarer“
Markus Högner sprach in der Pressekonferenz nach dem Spiel aus, was die wieder einmal zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer – 1.307 Fans an einem Freitagabend im Februar!! – mit eigenen Augen sahen. Die Gastgeber konnten sich in der Frühphase des Spiels nie so wirklich von ihren Gegnern lösen. Die ersten 15-20 Minuten war es ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Gäste aus der Domstadt. „Da hat man auch die Erfahrung der Kölnerinnen gesehen in Phasen, in denen wir etwas hektisch waren. Ich glaube, dass wir dann aber zum richtigen Zeitpunkt jeweils die Tore erzielt haben. Da hat man sofort gemerkt, wie die Zuschauer mitgegangen sind und die Mädels weiter nach vorne gepusht haben“, so Högner.
Essen drehte immer mehr auf
Damit spielte er auf die 29. Minute an, als Ramona Maier das 1:0 erzielte und dem Spiel die entsprechende Wendung gab. Denn auf einmal war auch das Stadion da. Hellwach und lautstark. Bereit, jede halbwegs gute Aktion der Spielerinnen mit großem Applaus und lauten Gesängen zu belohnen und sie damit noch ein wenig mehr zu motivieren. Markus Högner gefiel das sehr gut: „Wenn wir so agieren, springt der Funke auch über. Und umgekehrt.“ Wie recht er hatte. Die ganz in schwarz gekleideten Gastgeberinnen nahmen „den Auftrag“ an und suchten jetzt immer wieder den Weg nach vorne.
Und belohnten sich mit dem zweiten Treffer in der 40. Minute. Die Torschützin Beke Sterner war aus dem ganzen „Freudenknäuel“ auch für den Stadionsprecher und die Jungs in der Technik erst gar nicht zu erkennen, so groß war der Jubel des gesamten 11köpfigen Spielpersonals. Für Markus Högner fielen die Tore zum richtigen Zeitpunkt: „Dann ist es natürlich optimal, dass wir kurz vor der Halbzeit das 2:0 machen und dadurch eine gewisse Sicherheit in unser Spiel bekommen.“ In der Phase war unserem Coach wichtig, ohne ein Gegentor in die Halbzeit zu gehen. Es gelang. Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt.
Die SGS mit Powerfussball in Halbzeit zwei
Wer erwartet hatte, dass die Kölnerinnen jetzt einen Gang hochschalten würden, wurde enttäuscht. Irgendwann sang - so um Minute 70 herum - ein einsamer Kölner Fan: „Wir sind nur ein Karnevalsverein.“ Der Arme. Es war aber bezeichnend und drückte die ganze Verzweiflung der mitgereisten Fans aus. Denn in den zweiten 45 Minuten spielte nur noch eine Mannschaft. Der SGS-Express war nicht mehr zu stoppen. Markus Högner beschrieb es in der Pressekonferenz: „In der zweiten Halbzeit haben wir es richtig gut gelöst, waren sehr kompakt und haben die Zweikämpfe gewonnen.“ Da hat man gesehen, zu was die Mädels im Stande sind, wenn sie das nötige Selbstvertrauen haben.
Der Coach weiter: „Wir haben zum Teil hervorragende technische Lösungen gefunden, sind gefährlich in die Box gekommen und haben uns Torchancen erarbeitet.“ Neben den beiden weiteren Treffern zum 3:0 und 4:0 durch Vivan Endemann in der 64. und Katharina Piljic in der 74. Minute, die auf der Anzeigentafel im Ergebnis auch zu sehen waren, meinte Markus Högner auch den Lattentreffer von Katharina Piljic, der so sehenswert war, dass er einen Torerfolg verdient gehabt hätte. Und - immer wieder griffen seine Spielerinnen, mal über links, dann wieder über rechts an. Die Essenerinnen ließen die Gäste nur ihre Rücklichter sehen. Köln hatte dem SGS-Wirbel rein gar nichts mehr entgegen zu setzen.
Essen gewinnt auch in der Höhe verdient
Die Fans sahen einen hochverdienten Essener Sieg. „Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt und sind für die letzten vier Wochen, in denen wir hart und gut gearbeitet haben, belohnt worden“, so Markus Högner, der den Blick aber schon wieder nach vorne richtete: „Wichtig ist es jetzt für uns, mit dem Selbstvertrauen auch in unser nächstes Heimspiel zu gehen.“ Denn dann heißt der Gegner am kommenden Sonntag immerhin VfL Wolfsburg. Der Trainer hofft auf die erneute Unterstützung der Fans „...und dass meine Mädels an die Leistung von heute anknüpfen können...“
Fazit: Die SGS konnte ihre gute Form aus dem Herbst 2022, in dem das Team aus 5 Spielen 10 Punkte holte, im Pokal eine Runde weiter kam und seit Anfang November bei 13 selbst geschossenen Toren nur 3 Gegentreffer einstecken musste – 2 davon beim Auswärtsspiel in München - in das neue Jahr ansatzlos übertragen. Was einerseits an dem neuen Selbstbewusstsein, anderseits aber auch an dem immer besser werdenden Wechselspiel zwischen begeisternden Aktionen auf dem Rasen und begeisterten Fans auf der Tribüne liegt.
Jetzt wird erst einmal ausgiebig gefeiert. Denn der Hauptsponsor hat die Mannschaft für Samstagabend zum Karneval nach Köln eingeladen. Alaaf und Helau! Ihr habt es Euch verdient.
SGS Essen:
Winkler – Touon, Meißner, Ostermeier, Sterner – Piljic (85. Pucks), Pfluger (77. Debitzki) – Endemann (77. Berentzen), Kowalski, Baaß (65. Elmazi) – Maier (85. Edwards).
Zuschauer: 1307
Tore:
1:0 Maier (29.)
2:0 Sterner (39.)
3:0 Endemann (64.)
4:0 Piljic (74.)
© SGS-Bericht
Last update: 04.02.2023 11:45
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