50 Jahre erfolgreicher Frauenfußball in Essen-Schönebeck
Als sich am 21. März 1973 elf - meist junge Mädchen- in der Gaststätte Pannenbäcker einfanden, um eine Damenmannschaft zu gründen, ahnte noch keiner, dass dies der Beginn einer einzigartigen Erfolgsstory wurde.
Heinz Unterharnscheidt hatte die Idee und unter ihrem ersten Trainer Kurt Gerdesmann fand das erste Training an der Sportanlage Raumerstraße statt. In den ersten Jahren gab es ein Kommen und Gehen „Damenfußball war wie eine Drehtür“ kommentierte eine Spielerin der ersten Stunde diesen Zustand.
1976 übernahm Thomas Gröpper die „belächelte“ Truppe. 19 Jahre sollte diese Leidenschaft dauern, bis er das Traineramt mit dem zeitweiligen Aufstieg in die Landes- und Verbandsliga zur Saison 1995/96 an Siggi May übergab, der das Team in die Regionalliga führte.
Nachdem Ralf Agolli einige Male den Trainer vertrat, übernahm er Anfang 2002 und schaffte zur Saison 2003/04 die überraschende Qualifikation zur Bundesliga.
Da standen dann der damalige Geschäftsführer Willi Wißing und Trainer Ralf Agolli am Hallo und fragten sich: „Was machen wir jetzt? – Wir haben keine geeignete Trainingsstätte, kaum finanzielle Mittel, kaum Sponsoren, kein Stadion.“ Der Aufsichtsrat der SG Essen-Schönebeck entschied das Abenteuer Bundesliga für ein Jahr angehen zu wollen.
Nun stehen die Schönebecker vor der 20. Saison in der 1. Frauen-Bundesliga. Hier übernahm ab der Saison 2010/11 sechs Jahre lang Markus Högner die sportliche Leitung, gefolgt von Daniel Kraus, der dann drei Jahre später wieder an Markus Högner übergab.
Diese Erfolgsstory begleitete Kirsten Schlosser als Co-Trainerin bei mittlerweile 400 Meisterschaftsspielen. Gekrönt wurden die sportliche Entwicklung mit zwei DFB-Pokalendspielteilnahmen in den Jahren 2014 und 2020.
Das Konzept, konsequent an der Ausbildung junger Talente festzuhalten hat sich bewährt. Über 20 Nationalspielerinnen entwickelte die SGS Essen. Allein bei der Europameisterschaft 2022 standen sechs (!) Spielerinnen im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft, die ihr DFB Debüt während ihrer Zeit bei der SGS feierten.
Die Entwicklung im Frauenfußball hat nach der Europameisterschaft in England Fahrt aufgenommen. Auch in Essen will man unter Leitung des Geschäftsführers Florian Zeutschler noch lange Frauenfußball auf höchstem Niveau fortführen. Dazu trägt auch die Stadt Essen bei, die auf der Bezirkssportanlage Raumerstraße die Heimat für den Frauenfußball mit der notwendigen Infrastruktur ausstattet, um der wachsenden Konkurrenz entgegenzusteuern.
© SGS-Bericht
Last update: 21.03.2023 15:38
Last update: 20.02.2020 - 21:42