Gut verkauft im Kraichgau - SGS unterliegt Hoffenheim trotz guter Leistung
Mit der TSG Hoffenheim traf die SGS im dritten Spiel hintereinander gegen eines der Teams auf den Rängen drei bis fünf. Zuvor mussten die Malocherinnen schon gegen den SC Freiburg und bei Eintracht Frankfurt antreten. Die Kraichgauerinnen rangierten vor der Partie Spiel auf Platz eins der Soccerdonna-Formtabelle, hatten sie doch fünfzehn Punkte aus den letzten fünf Spielen geholt. Eine makellose Bilanz, die die Essenerinnen durchbrechen und damit gleichzeitig den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößern wollten.
Die Voraussetzungen waren gar nicht so schlecht: Ein Sieg gegen Freiburg, eine über sechzig Minuten guten Leistung in Frankfurt und im Hinterkopf das Hinspiel im Stadion an der Hafenstraße, als die SGS erst durch ein Tor kurz vor Abpfiff der TSG den Vortritt lassen musste. Trainer Markus Högner sagte es schon vor der Begegnung im Dietmar-Hopp-Stadion in Sinsheim: „Wenn wir mit der richtigen Einstellung von der ersten Minute an in die Partei kommen, hoffe ich, dass wir in Hoffenheim punkten können.“
Starke erste 45 Minuten der SGS
Markus Högner wusste, was auf sein Team zukommt. Schließlich kennt er deren Trainer Stephan Lerch aus der gemeinsamen Zeit in Wolfsburg natürlich sehr gut: „Stephan war mein Cheftrainer in Wolfsburg. Er ist ein hervorragender Coach, der sehr strukturiert ist und eine klare Linie hat.“ Und Essen legte gut los, war in den ersten zwanzig Minuten das optisch überlegene Team. Der Magentareporter sprach in der Phase von einer „verkehrten Welt“. Die Gäste standen kompakt, defensiv konzentriert und setzten sich immer wieder in der Hoffenheimer Hälfte fest, wie unser Trainer Markus Högner bestätigt: „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, haben den Gegner unter Druck gesetzt, hatten gute Abstände im Defensivverhalten und haben letztendlich auch wenig zugelassen.“
Das konnten die 670 Zuschauerinnen und Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion in Sinsheim genauso beobachten. Die TSG kam nicht zu ihrem Spiel. Viele Ballverluste schon im Aufbau. Die SGS machte das sehr gut und gestattete den Gastgebern erst in der 25. Minute die erste richtige Chance. Und die nutzte Hoffenheim. Nach einer Ecke war es Melissa Kössler, die die Führung erzielte. Bitter für die SGS, die bis dahin einen famosen Auftritt hingelegt haben. Markus Högner: „Hoffenheim geht eigentlich unverdient in Führung, weil wir nicht nur bis dahin, sondern insgesamt die erste Halbzeit die bessere Mannschaft waren“.
Der jüngste Kader der Liga blieb seiner Linie treu, ließen nicht locker und boten dem großen Favoriten einen tollen Kampf. Nur, die SGS konnte sich während der kompletten ersten Hälfte nicht einmal richtig gefährlich vor dem Tor der SGS zeigen. Allerdings, die Annäherungen wurden gefährlicher. So war Nina Räcke in der 40. Minute nach einem Kowalskieckball von der plötzlichen Chance zu überrascht und konnte den Ball nicht richtig treffen. Essen blieb eine „harte Nuss“. Hoffenheim nur mit gelegentlichen Besuchen vor Sophia Winklers Tor. In der 42. Minute war dann die große Möglichkeit für die in blauen Trikots spielenden Gastgeber da, der Ball ging aber knapp über das Essener Gehäuse. Auf der Gegenseite konnte Vivian Endemann in der 45. Minute soeben noch am Abschluss gehindert werden. Und so ging es mit einem knappen 0:1-Rückstand nach einer Standardsituation in die Kabine. Der Coach: „Schade. Da müssen wir uns eigentlich belohnen und zumindest mit einem 0:0 in die Pause gehen.“
Hoffenheim macht früh den „Deckel“ drauf
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Essen macht weiter Druck, Hoffenheim das Tor: „Wir kommen wieder gut raus. Dann macht Hoffenheim durch Ereleta Memeti das 2:0 und ist auf einmal am Drücker“, so Högner. Und, sind wir ehrlich, in der Phase können die Gastgeberinnen auch das drei und vier zu null machen. „Wir haben die Phase dann aber doch gut überstanden und mit den drei Wechseln abgesichert.“ Danach passierte nicht mehr all zu viel. Hoffenheim gewinnt am Ende 2:0. Die SGS zeigte wieder mal eine starke Leistung. Aber wieder eine mit unnötigen Makeln, wie auch Markus Högner zu Protokoll gibt: „Wir hatten insgesamt eine gute Statik. Unser Problem war, dass der letzte Pass fehlte.“ Högner wäre nicht Högner, würde er nicht die guten Seiten seines Teams sehen und sofort wieder nach vorne schauen: „Gegen so einen Gegner können wir auf der Leistung aufbauen.“
SGS Essen:
Winkler – Räcke, Meißner, Ostermeier (85. Pucks), Sterner – Piljić (79. Debitzki), Kowalski (79. Pfluger), Baaß (64. Berentzen) – Endemann, Maier (64. Rieke), Elmazi.
Zuschauer: 670
Tore:
0:1 Kössler (25.)
0:2 Memeti (60.)
© SGS-Bericht
Last update: 27.03.2023 09:59
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