Individuelle Klasse und eine Spielerin mehr - SGS hat gegen Eintracht Frankfurt keine Chance

Nach 34 Minuten gab es eine – zumindest sehr strittige – Rote Karte gegen unsere Kapitänin Jacqueline Meißner und einen Freistoß auf Höhe der Sechzehnerlinie. Frankfurts Kapitänin Tanja Pawollek verwandelte direkt zum 0:2 für die Gäste. Spätestens da war die Partie gegen den Tabellendritten gelaufen. „50 Minuten in Unterzahl gegen Eintracht Frankfurt kannst Du auf Dauer nicht bestehen“, so Trainer Markus Högner direkt nach dem Spiel. Der Kicker schrieb gar von einem Nackenschlag. Die Hessinnen schlugen danach noch zwei Mal zu und stellten damit das Endergebnis auf 0:4. Auch für Gästetrainer Niko Arnautis war das eine Schlüsselszene, wie er in der anschließenden Pressekonferenz sagte.

Vier ehemalige Essenerinnen gehen als Sieger vom Platz

Während die Frankfurterinnen, die mit vier ehemaligen Essenerinnen im Stadion an der Hafenstraße antraten, mit ihrem Saisonstart von zehn Punkten und aktuell Platz drei nach vier Spielen sehr zufrieden sind, geht der Blick für unsere SGS nach unten. „Wir haben jetzt drei Spiele, in denen wir punkten müssen. Das geht aber nicht mit der Einstellung von gestern“, so Högner, der sich sein 201. Spiel als Trainer unserer SGS anders vorgestellt hatte, am Tag danach: „Wir waren gewarnt, sind aber trotzdem nicht wach ins Spiel gegangen. Wir haben vorher explizit darauf hingewiesen, dass Camilla Küver nach ihrem Kreuzbandriss heiß sein wird.“ Waren sie nicht und ließen die Frankfurterin schon in der dritten Minute ungehindert zum Torerfolg kommen.

Rote Karte ist die Vorentscheidung

Auch danach bekam Essen keinen Zugriff auf das Spiel: „Wir wollten Frankfurt mutig vorne attackieren. Das ist uns leider nicht gelungen“, so der SGS-Coach in der Pressekonferenz: „Man muss aber auch klar sagen, dass Frankfurt es gut gemacht hat.“ Als dann in der 34. Minute die mit Jacqueline Meißner bis dahin beste Essenerin mit einer Roten Karte vom Platz musste, war das die Vorentscheidung im Spiel. Unsere Kapitänin war natürlich geknickt: „Ich bin mit Nicole (Anyomi) im Laufduell, bekomme noch einen leichten Schlag und dann gehen wir beide zum Ball. Ich weiß nicht, ob man in der Situation eine Rote Karte geben muss.“ Den fälligen Freistoß, der laut Markus Högner „auch nicht unbedingt reingehen muss“, schoss Frankfurts Kapitänin Tanja Pawollek zum 2:0 in die Maschen.

Gästetrainer beweist gutes Händchen

Högner reagierte, er musste ja: „Wir haben dann auf 4-5 umgestellt, also auf eine 5er Kette, und haben danach auch bis in die zweite Hälfte ordentlich dagegengehalten. Aber es ist auch klar, dass so eine Top-Mannschaft wie Frankfurt mit so vielen Nationalspielerinnen das Ganze dann am Ende gut und souverän runterspielt.“ Die Gäste wechselten. In der 61. Minute brachte Niko Arnautis unter anderem Shekiera Martinez ins Spiel. Frankfurts Nr. 9 war keine zwei Minuten auf dem Platz, als sie zum ersten Mal traf und das 0:3 erzielte. Der Joker war dann elf Minuten vor Schluss erneut zur Stelle und sorgte für den 0:4-Endstand. Das sollte aus SGS-Sicht reichen.

Gegen Hoffenheim „anderes Gesicht“ zeigen

Markus Högner richtet den Fokus auf die kommenden Spiele: „Wir müssen und wir werden jetzt mit den Spielerinnen klar analysieren, woran es liegt, dass wir wieder nicht das auf den Platz gebracht haben, was wir wollten und es dann in den nächsten Spielen besser machen. Wir wollen uns gegen Hoffenheim ganz anders präsentieren. Das sind wir uns und den Zuschauern einfach schuldig.“ Denn wie schon gegen Meppen waren erneut über 2.000 Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße. Eine Zahl, die auch Frankfurts Trainer Arnautis beeindruckte: „Vor so einer Kulisse zu spielen, macht einfach Spaß. Ich bin mir sicher, dass Markus mit seiner Mannschaft den Turnaround schafft. Er leistet hier Jahr für Jahr eine gute Arbeit. Und mit diesen Zuschauern im Rücken werdet Ihr das auch schaffen.“

Applaus in der Pressekonferenz bekam unser Trainer, als er genau darauf hinwies: „Wenn wir fighten und alles geben, dann haben wir auch die Zuschauer hinter uns. Das pusht uns dann noch einmal mehr und kann uns vielleicht schon gegen Hoffenheim helfen.“

Das Ziel von Markus Högner für diese Woche ist klar: „Das Spiel aufarbeiten, die Mädels aufrichten und dann mit der besten Elf und der richtigen Einstellung gegen Hoffenheim starten.“

SGS Essen:
Winkler – Touon, Räcke, Meißner, Sterner – Kowalski (70. Ostermeier), Piljić, Rieke (70. Pfluger) – Hils (30. Berentzen), Endemann (75. Edwards), Baaß.

Tore:
0:1 Küver (3.)
0:2 Pawollek (36.)
0:3 Martinez (62.)
0:4 Martinez (79.)

Besondere Vorkommnisse:
Rote Karte für Jacqueline Meißner (SGS, Notbremse, 36.).

Zuschauer: 2213.

© SGS-Bericht

 

Last update: 17.10.2022 14:00

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Last update: 20.02.2020 - 21:42