Mit kleinen Schritten zum Klassenerhalt

Natürlich wäre ein Sieg am viertletzten Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beim SC Sand schön gewesen, weil die SGS dann bei drei noch ausstehenden Meisterschaftsspielen acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz gehabt hätte und die restlichen Partien etwas entspannter hätte angehen können. Aber manchmal reicht auch ein Weg der kleinen Schritte, um das Ziel zu erreichen. Und den haben Markus Högner und seine Mannschaft mit dem 1:1 an der französischen Grenze erreicht. Sand bleibt auf Distanz.

Minimalziel erreicht

Die Ausgangslage war klar: Sand musste nach der Niederlage gegen Werder Bremen vor Wochenfrist unbedingt gewinnen, um vor den drei letzten Ligaspielen eine bessere Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Bei einem Sieg wäre das Team von Trainer Alexander Fischinger bis auf zwei Punkte an den Gästen „dran“ gewesen und hätte gleichzeitig auch eine Verbesserung im Torverhältnis erzielt. Vor dem kommenden Spieltag, bei dem Essen Wolfsburg empfängt und Sand zum SC Freiburg reist, wäre die Differenz auf zwei Punkte gesunken und die nächsten Aufgaben hätten einen ganz anderen Charakter bekommen. So reichte den Gästen aus dem Ruhrgebiet ein Punkt, um den ärgsten Verfolger auf Abstand zu halten. Das gelang mit dem 1:1. Geschäftsführer Florian Zeutschler: „Wenn wir aus den kommenden drei Spielen gegen Wolfsburg, in Freiburg und am letzten Spieltag zuhause gegen Jena vier Punkte holen, müsste Sand schon alle drei Spiele in Freiburg, zuhause gegen Köln und zum Schluss bei der TSG Hoffenheim so hoch gewinnen, um die Tordifferenz von -10 noch auszugleichen.“ Was rein rechnerisch schwierig, aber durchaus möglich ist. Und so lange diese Situation besteht, „...werden wir bis zum Ende Alles raushausen, um die nötigen Punkte einzufahren...“, so Trainer Markus Högner im Anschluss an das Spiel in Sand.

Erwartetes Kampfspiel

Beide Kontrahenten lieferten sich vom Anstoß an das erwartete Kampfspiel. Trainer Markus Högner kommentiert die Anfangsphase so: „Sand hatte nach der Heimniederlage gegen Bremen was gut zu machen. Die haben sich in jeden Zweikampf geschmissen. Wir aber auch.“ Seine Mannschaft setzte damit eine Forderung des Trainerteams nach dem Spiel in München um. Sie zeigte sich körperlich präsenter und hielt gut dagegen. Und so sah Högner ein in der ersten Hälfte ausgeglichenes Spiel „...mit vielleicht leichten Vorteilen für uns mit zwei ordentlichen Tormöglichen durch Elisa Senß und Maike Berentzen...“.
Einmal wurde es dann doch etwas kniffelig, als Torfrau Kim Sindermann Sands Loos „abräumte“ und im Nachschuss gegen Hoppius klärte. Wer auf einen Elfmeterpfiff wartete, tat das vergeblich. Die Pfeife von Schiedsrichterin Angelika Söder schwieg. Dafür hörte man sie ein paar Sekunden später, als Michela Brandenburg einen Abstauber im Essener Tor unterbrachte. Allerdings stand die Kapitänin der Gastgeber im Abseits. Der Pfiff kam zurecht. So ging es mit 0:0 zum Pausentee.

Zwei Tore in Halbzeit zwei brachten keinen Sieger, aber einen Gewinner

Sand legte einen Zahn zu und wollte mit einer frühen Führung in der zweiten Halbzeit den Druck, der auf dem Team lastete, runterfahren. Das gelang in der 49. Minute durch den Treffer von Dörthe Hoppius. Sands Nummer 9 kam nach einem Eckball an den Ball, scheiterte im ersten Versuch noch an Kim Sindermann, versenkte den Nachschuss aber zum 1:0 für die Gastgeberinnen. Dass der Plan nicht funktionierte, lag zu großen Teilen an Vivien Endemann. Markus Högner sah das an der Seitenlinie wie folgt: „Die Mannschaft hat nach der Führung eine sehr gute Reaktion gezeigt und erzielte kurz danach den Ausgleich. Ein toller Pass von Beke Sterner auf Maike Berentzen in die Schnittstelle. Die spielt den Ball schnell ins Zentrum. Und Vivien Endemann trifft. Ein sehr guter Angriff von uns und das verdiente 1:1.“

Sand versuchte danach alles, das Spiel zu gewinnen. Die SGS-Frauen hatten einige kniffelige Situationen zu überstehen. Insbesondere die Standards brachten immer wieder Gefahr. „Aber auch wir hatten Gelegenheiten. Da hätte ich mir mehr dann mehr Ruhe gewünscht, um bessere Lösungen zu finden. Gerade im 16er oder kurz vor dem Tor, wo wir die besser postierte Mitspielerin hätten anspielen können. Das ist uns nicht so ganz gut gelungen“, haderte Markus Högner nach dem Spiel nur kurz: „Aber alles in allem geben wir uns mit dem 1:1 zufrieden. Es sind weiterhin 5 Punkte Abstand.“

Fazit Markus Högner: „Wir haben jetzt noch drei wichtige Spiele, die wir so absolvieren wollen, dass wir am Ende über dem Strich sind und mit Sand und Jena zwei Teams hinter uns lassen können.“

SGS Essen:
Sindermann – Touon, S. Ostermeier, Meißner, Sterner – L. Ostermeier (75. Debitzki), Senß – Berentzen (75. Laurier), Wamser (56. Baijings), Kockmann (63. Baaß) – Endemann.

Tore:
1:0 Hoppius (49.)
1:1 Endemann (54.).

© SGS-Bericht

Last update: 04.04.2022 14:52

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