Starke Leistung bleibt unbelohnt - SGS unterliegt TSG Hoffenheim erst kurz vor Schluss

Wenn der gegnerische Trainer sein Statement in der Pressekonferenz mit den Worten „Ich bin froh, dass wir das Spiel heute gewonnen haben“ beginnt und jeder im Raum seine Erleichterung sieht, lassen sich zwei Dinge ableiten: Die andere Mannschaft hat unendlich viel in das Spiel investiert, bleibt am Ende aber ohne Belohnung. Damit lässt sich das Spiel der SGS gegen Hoffenheim in aller Kürze zusammenfassen. Unser Trainer Markus Högner war zurecht stolz auf sein Team: „Das war heute ein sehr guter Auftritt von uns. Wir haben gezeigt, dass wir ein unbequemer Gegner für jede Mannschaft in der Bundesliga sein können. Am Ende war es der fehlenden Erfahrung und Routine geschuldet, als wir den einen oder anderen Angriff nicht sauber zu Ende gespielt haben, so dass wir nach 90 Minuten mit leeren Händen dastehen. Aber wir sind auf einem guten Weg.“

SGS mit schneller Antwort nach Rückstand

Von Beginn an entwickelte sich vor 1.402 begeisterten Zuschauern ein munteres Spiel. Das war so nicht zu erwarten, schaut man sich die jüngsten Entwicklungen beider Teams an: Hier die SGS, die aus vier Spielen nur drei Punkte holen konnte, dort die Gäste aus dem Kraichgau, die mit dem Rückenwind von zwei aufeinander folgenden Siegen ins Stadion an der Hafenstraße kamen. Die Zuschauer belohnten den couragierten Auftritt der Malocherinnen und unterstützten ihr Team. Und die Mädels ließen sich nicht zweimal bitten und boten dem Favoriten eine Menge Paroli. Die 15. Minute war dafür das beste Beispiel. Das 0:1 aus Essener Sicht durch Julia Hickelsberger schüttelte der Gastgeber ruckzuck aus den Kleidern und antwortete 60 Sekunden später mit dem Ausgleich. Katharina Piljic, die sich nach dem Spiel von ihrem Trainer ein Sonderlob abholte, war zur Stelle und sorgte für den schnellen Gleichstand. Dass der unermüdliche Einsatz der SGS nicht für den Halbzeitstand reichte, war einer Unaufmerksamkeit in der Nachspielzeit geschuldet, die Ereleta Memeti zur glücklichen Führung der Gäste nutzte.

Einsatz am Ende bleibt leider unbelohnt

Markus Högner richtete sein Team in der Halbzeit auf, wie er in der anschließenden Pressekonferenz verriet: „Ich habe den Mädels gesagt, dass sie ein sehr gutes Spiel machen und jetzt nicht nachlassen dürfen. Sie sollen weiter den Einsatz und die Power auf den Platz bringen.“ Seine Elf setzte Trainers Worte mit großem Einsatz um und holte sich in der 63. Minute den verdienten Lohn ab. Maike Berentzen, die schon Mitte der ersten Halbzeit für Antonia Baaß - die verletzungsbedingt raus musste – ins Spiel kam, erzielte den viel umjubelten Ausgleich. Die Hafenstraße bebte.

„Ich habe den Mädels in der Kabine auch gesagt, dass die Zuschauer voll da sind, wenn sie auf dem Platz fighten und alles geben“, so der Coach. Und die standen jetzt wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft, klatschen und trommelten für das eigene Team, pfiffen und beschwerten sich lautstark bei der Schiedsrichterin, wenn mal wieder eine Entscheidung aus ihrer Sicht nicht korrekt war. Es war ein offener Schlagabtausch. 30 Minuten Vollgasfußball auf beiden Seiten.
Und wie schon in Halbzeit eins gehörte auch in Durchgang zwei das glücklichere Ende den Gästen: Gia Corley sorgte mit ihrem Heber in der 88. Minute für den 3:2-Endstand. Es hätte nicht sein müssen, war aber aus Sicht von Markus Högner auch ein wenig der fehlenden Erfahrung seines Teams geschuldet: „Dann hätten wir den einen oder anderen Angriff sicher besser und erfolgreicher ausgespielt.“

Langes Nachtrauern wird es im Essener Lager nicht geben. Schon kommenden Sonntag wartet die nächste Aufgabe: „Wir sind auf einem guten Weg. Vielleicht können wir uns ja schon in Leverkusen für unseren Einsatz, Aufwand und die Entwicklung belohnen“, so die Hoffnung unseres Trainers.

SGS Essen:
Winkler – Touon, Räcke, Ostermeier, Sterner – Pfluger, Piljić – Endemann (70. Kowalski), Rieke, Baaß (33. Berentzen) – Maier (81. Edwards).

Tore:
0:1 Hickelsberger (14.)
1:1 Piljic (15.)
1:2 Memeti (45. + 2)
2:2 Berentzen (63.)
2:3 Corley (88.)

Zuschauer: 1.402

© SGS-Bericht

Last update: 23.10.2022 21:42

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