„Wir müssen Schritt für Schritt denken“ - Jessica Wissmann will der Mannschaft Sicherheit geben

Erst wenige Tage ist Jessica Wissmann nun verantwortlich für die Bundesligamannschaft der SGS Essen. Nach dem ersten Auftritt unter ihrer Leitung in Leipzig, bei dem die Mannschaft besonders in Abschnitt zwei eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu den Vorwochen zeigte, geht es nun direkt weiter mit der Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Keine Zeit zum Durchatmen also für die Übergangstrainerin.

„Die ersten Tage waren schon sehr turbulent“, verrät Wissmann. „Man hatte keine Zeit, das Ganze einzuordnen oder groß in eine Gefühlslage zu verfallen. Es war sehr viel zu tun, jedoch hat mir die Mannschaft mit der Art wie sie trainiert hat von Anfang an ein gutes Gefühl gegeben. Wir kommunizieren auf der gleichen Ebene und die Mädels sind überzeugt von den Ideen, die wir eingebracht haben.“
Auch innerhalb des Trainerteams stimmt der 34-Jährigen zufolge die Chemie. „Die Zusammenarbeit mit meinem Staff ist sehr strukturiert und diszipliniert. Wir haben in allen Bereichen Experten eingesetzt, ob es im medizinischen/physiotherapeutischen, athletischen oder im Torwartbereich ist. Das erleichtert natürlich die Arbeit, wenn man weiß, dass da Menschen sitzen, die in ihrem Bereich vieles mitbringen. Wir arbeiten sehr gut und effizient zusammen, um die Mannschaft weiterzuentwickeln.“

Wie lange Wissmann die Mannschaft führen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Nach der Partie gegen die TSG steht zunächst eine Länderspielpause an, danach wartet die Mammutaufgabe beim FC Bayern München auf die SGS.
„Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir erstmal Schritt für Schritt denken“, meint Wissmann. „Wir erarbeiten uns ganze klare Strukturen und arbeiten viel im Spiel gegen den Ball. Jede Spielerin muss genau wissen, was ihre Aufgabe und ihre Optionen auf dem Feld sind, damit wir uns Sicherheit und Stabilität holen, bevor wir in die Komplexität des Spiels mit dem Ball kommen.“

Eine klare Zielsetzung in Sachen Punkte oder Siege gibt es dabei vom Trainerteam nicht. Vielmehr gehe es zunächst darum, der Mannschaft Selbstvertrauen und Struktur mitzugeben, um auf dieser Basis wieder Punkte auf das eigene Konto zu bringen.
„Das Ziel ist, von Woche zu Woche das Bestmöglichste aus der Mannschaft rauszuholen und die Mannschaft immer wieder auf dem Weg mitzunehmen und auch an Grenzen zu bringen“, betont Wissmann. „Wir arbeiten bereits hart, aber wir müssen noch härter arbeiten, um das Momentum immer wieder auf unsere Seite ziehen zu können. Wir wollen im Spiel gegen den Ball Sicherheit und Struktur bekommen und im Spiel mit dem Ball gewisse Räume besetzen und die Entscheidungsfindung optimieren.“

Bleibt abzuwarten, wie schnell dieses Vorhaben in der Praxis funktioniert und ob es schon gegen die TSG zu einem – möglicherweise sogar dreifachen – Punktgewinn reicht.

© SGS-Bericht

Last update: 17.10.2025 10:01

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Last update: 20.02.2020 - 21:42