Wolfsburg an diesem Tag eine Nummer zu groß
Zum 19. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga traf die SGS Essen am Samstag auf den Tabellenersten aus Wolfsburg. Durch die Tore von Ewa Pajor (30. + 46.) und Pernille Harder (45.) konnte der Gast aus Niedersachsen das „vorgezogene Pokalfinale“ mit 3:0 (2:0) für sich entscheiden.
Wie von VfL-Coach Stephan Lerch im Vorfeld richtig vermutet, ließ SGS-Trainer Markus Högner rotieren und änderte seine Startformation gegenüber dem Pokalspiel auf neun Positionen.
Genau wie bereits in den letzten Wochen, machte der Liga-Primus aus Wolfsburg sofort mächtig Druck und schnürte die Essenerinnen am eigenen 16er ein. Die „Wölfinnen“ machten das Spiel breit und versuchten immer wieder mit Flanken über außen in den Strafraum zum Torerfolg zu kommen. In der 13. Minute dann auch die erste gefährliche Torchance für die Gäste. Eine Flanke findet Alex Popp, deren Kopfball SGS Torfrau Kim Sindermann zu einer Glanzparade zwingt. Essen musste bis zur 27. Minute warten, ehe einer der wenigen Entlastungsangriffe die erste Möglichkeit für die SGS Essen brachte. Nicole Anyomi konnte sich auf der linken Seite im Eins gegen Eins durchsetzen, scheiterte dann aber an einem VfL-Abwehrbein.
Nachdem sich die SGS-Abwehr in den ersten 30 Minuten gut auf die Angriffe des VfL Wolfsburg eingestellt hatte, kam der VfL wieder über die rechte Seite. Der Ball kam zu Ewa Pajor, deren Schuss von Lena Oberdorf unglücklich abgefälscht wurde und unhaltbar für Kim Sindermann im Essener Gehäuse landete. Dass dieser Wolfsburger Aktion ein Foulspiel vorausgegangen war, wurde von der gut leitenden Schiedsrichterin nicht gesehen.
Weiter ging es mit dem Wolfsburger Powerplay, dass die SGS aber gut verteidigt bekam. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte Anna Blässe den Ball in den Essener Strafraum und fand die freistehenden Pernille Harder, die den Ball per Direktabnahme in die Maschen schoss (45.). Durch diesen, zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, gefallen Treffer, gingen die Teams in die Pause.
Das, was sich die Ruhrstädterinnen für den zweiten Durchgang vorgenommen hatten, wurde vom VfL Wolfsburg nach nur 19 Sekunden über den Haufen geschmissen. VfL-Stürmerin Ewa Pajor erzielte mit ihrem zweiten Treffer des Tages das 2:0 für die Gäste.
In der 69. Spielminute dann die erste Großchance für die Hausherrinnen. Die ehemalige Wolfsburgerin „Nina“ Lange wurde freigespielt, lief alleine auf das Wolfsburger Tor zu und brachte den Ball im Netz unter. Leider wurde von der Schiedsrichterin Christina Biel eine Abseitsstellung erkannt und der Treffer zählte nicht.
Nach den Einwechslungen von Ramona Petzelberger, Elisa Senß, Lena Ostermeier, Lea Schüller und Turid Knaak wurde das Offensivspiel der SGS besser. Allerdings wurden die wenigen Tormöglichkeiten leider auch nicht konsequent zu Ende gespielt.
Auch wenn der VfL eine brutale Qualität hat, muss Essen sich vor dem Pokalfinale nicht verstecken. Die SGS Essen geht zwar als Außenseiter in dieses Spiel, wird aber keinesfalls chancenlos sein.
SGS Chef-Trainer Markus Högner: „Insgesamt bin ich gar nicht so unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Ich habe zu diesem Spiel kräftig rotiert und habe den Mädels eine Chance gegeben, die in den letzten Wochen nicht so oft zum Einsatz gekommen sind. Beim ersten Tor haben wir ein wenig geschlafen, beim zweiten Treffer ging eine Fehlentscheidung der Schiedsrichterin voraus. Das wir nach 19 Sekunden in der zweiten Halbzeit das 3:0 kriegen, war natürlich bitter. Aber auch nach diesem Rückstand haben wir taktisch diszipliniert gespielt. Wir haben in der Folge weiterhin wenig zugelassen. Wenn man überlegt, eine Alida Dzaltur und eine Mara Grutkamp z.B., die aus unserer eigenen Jugend kommen und gerade erst 18- bzw. 19 Jahre sind, haben sich gegen die Spitzenspielerinnen aus Wolfsburg hervorragend präsentiert. Wir wissen, gegen wen wir heute gespielt haben, ich bin aber zuversichtlich, dass wir in drei Wochen im Pokalfinale eine Chance haben und es den Wolfsburgerinnen schwer machen werden.“
SGS Essen:
Sindermann - Dzaltur, Wilde (57. Petzelberger), Nesse, Grutkamp, Klasen (69. Ostermeier), Anyomi (69. Knaak), Oberdorf, Lange (69. Schüller), Breitenbach (63. Senß), Feldkamp
Schiedsrichterin: Christina Biel
Tore: 0:1 Pajor (30.), 0:2 Harder (45.), 0:3 Pajor (46.)
Zuschauer: -
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -
Besondere Vorkommnisse:
© Kay Schuler/SGS Essen
Last update: 15.06.2020 17:00
Last update: 20.02.2020 - 21:42